Stierkampf

„Kennt ihr Ferdinand?

Ein wunderbarer Film über einen kleinen Stier, der lieber an Blumen schnuppert und auf der Weide sitzt anstatt in einer Arena zu kämpfen. Als er erwachsen ist und von einer Hornisse gestochen wird, halten die Menschen ihn für eine Bestie und er wird in die Arena gebracht. Anders als im wirklichen Leben schleicht er sich durch seine Gutmütigkeit in die Herzen der Menschen und darf wieder zurück auf seine Weide.“

Der neueste Film „Ferdinand – Ein Stier geht tierisch ab“, behandelt das Thema Stierkampf schon ein wenig kritischer. Natürlich gibt es auch hier ein gutes Ende aber ihr seht auch, was mit den Stieren passiert: Taugen sie nicht zum Kampf, geht es ins Schlachthaus und wenn sie in die Arena gebracht werden, kommen sie nicht zurück. Was durch Zeichentrick sehr niedlich dargestellt wird sieht im täglichen Leben hier und jetzt ganz anders aus.

Wer sich weiter informieren möchte scrollt jetzt weiter. Wir haben uns bemüht nicht ganz so blutige Bilder rauszusuchen aber ohne geht es bei einem Stierkampf eben nicht.

„Wusstet Ihr, dass es in Spanien Schulen gibt, die Jugendliche zu Stierkämpfern ausbilden? Die Ausbildung dauert 4 Jahre. Dann dürfen sich die jungen Männer und Frauen Matadores de Toros nennen (Stiertöter).“

stierweide_1920

Die Stiere werden einzigst gezüchtet um viele Menschen in den Arenen zu unterhalten und bezahlen dafür mit ihrem Leben.

Der Stierkampf ist für einige Spanier noch eine alte Tradition, die es zu schützen gilt. Viele junge Menschen finden diese Tradition einfach nur schrecklich und protestieren dagegen. Sehr schade ist, das sogar ganz viele Urlauber zu einem Stierkampf gehen. Sie bezahlen viel Geld um in einer 20 minütigen Schau einen Stier sterben zu sehen. Meistens finden 6 – 8 Kämpfe an einem Abend statt.

Arena

Für die Unterhaltung der Menschen zahlt der Stier einen hohen Preis. 20 Minuten voller Stress, Schmerzen und zum Schluss den Tod. Nur ganz wenige überleben den Kampf in der Arena und werden später zur Zucht eingesetzt. Sind sie zu aggressiv, werden sie ausgetauscht und gehen ins Schlachthaus. So oder so, der Stier verliert. Allein in Spanien wird die Zahl der getöteten Stiere auf 40.000 jährlich geschätzt!

Woher kommen die Stiere?

„Es mag ja stimmen, dass fast alle Stiere frei und auf großen Weiden aufwachsen. 6 Jahre ohne viel Kontakt zu Menschen. Dann werden sie zusammengetrieben, verkauft und landen in einer Arena.“

Der Stierkampf

Umgeben von etwa 20.000 laut jubelnden Menschen, einem Matador mit einem wedelnden Tuch, einige „Banderillos“ also die Männer die während des Kampfes bunte Spieße in den Stier stechen und 2 Reiter mit Stechlanzen „Picadores“, wird der Stier so lange provoziert, verletzt und gehetzt, dass er völlig erschöpft ist. Wenn er sich kaum noch bewegt, erhält er bei einem letzten provozierten Angriff den Todesstoß vom Matador. Dieser sticht seinen Degen tief in den Nacken des Stieres um die Halsschlagader zu durchtrennen. Leider ist der Stier selten auf der Stelle tot. Jetzt werden ihm noch die Ohren abgeschnitten und er wird aus der Arena geschleift.

Toreador
Picadores
Banderillero

Während die Gegner des Stierkampfes immer mehr werden und dieser bereits in einigen Ländern verboten wurde, haben Frankreich (2011) und Spanien (2013) ihn zum immateriellen Kulturgut* erklärt und somit, trotz vieler Proteste und Demonstrationen,  gesetzlich unter Schutz gestellt.
Einzigst Katalonien (eine Region in Spanien) hat seit 2012 den Stierkampf verboten.

* nicht anfassbares Wissen und Können, welches von Generation zu Generation weitergegeben wird.