Der Degu

„Der natürliche Lebensraum der Degus liegt in den Anden Nord- und Zentralchiles. In den offenen Gebieten legen sie im Schutz von Gebüsch und Felsen Erdhöhlen und Hänge an. Sie haben ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten und leben meist in Familiengruppen mit bis zu 10 Tieren zusammen. Besonderheit ist der behaarte lange Schwanz, der eine Art „Sollbruchstelle“ hat. Bei einem zu festen Griff am Schwanz löst sich die Schwanzhaut an dieser Stelle ab. Der Schwanz wächst nicht nach!“

Einsamkeit ist ganz schlimm für uns

Niemals Einzelhaltung!

Degus sind gesellige, hochsoziale Tiere und dürfen daher nie einzeln gehalten werden. Am besten lassen sich Wurfgeschwister halten, wobei die Gruppe aus mindestens drei Tieren bestehen sollte. Ideal wäre ein kastriertes Männchen und zwei Weibchen oder nur Weibchen. Eine Vergesellschaftung mit neuen Tieren ist sehr schwer und erfordert viel Geduld. Degus werden bis zu 9 Jahre alt.

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So möchten wir leben

Die Voliere für zwei bis drei erwachsende Tiere sollte mindestens 1 Meter breit, 50 cm tief und 1 Meter hoch sein. Viel besser ist eine große Zimmervoliere. Geeignet sind auch Volieren für Chinchillas. Aufgrund der starken Nageaktivität muss die Voliere aus nagesicherem, rostfreiem und ungiftigem Material bestehen.

Da die Tiere Sonnenbäder lieben, eignet sich ein heller Standort mit Morgen- oder Abendsonne. Pralle Sonne, Heizung und Zugluft sollten allerdings vermieden werden. Degus sind sehr intelligente, neugierige und bewegungsaktive Tiere, entsprechend abwechslungsreich sollte die Voliere gestaltet sein.

Als Klettermöglichkeit eignen sich große Steine und insbesondere dicke Äste und Wurzeln, da diese den Nagetrieb befriedigen.

Als Versteckmöglichkeit dürfen Hohlblockziegel, Wurzeln, Heu und Stroh nicht fehlen. Auch große Laufräder (mit geschlossener Rückwand) werden gerne angenommen.

Als Einstreu eigenen sich am besten Hobelspäne von nicht behandeltem Holz. Katzenstreu, Stroh, Torfmull und Zeitungspapier sind ungeeignet. Verschmutzte Einstreu ist täglich zu entfernen. Ein Sandbad (Chinchilla-Sand) sollte regelmäßig angeboten werden.

So fütterst Du uns richtig

Der Verdauungstrakt der Degus ist auf eine nährstoffarme, ballaststoffreiche Nahrung ausgerichtet. Wichtigster Bestandteil ist daher gutes Heu, das ständig zur Verfügung stehen muss. Zusätzlich bekommen die Tiere täglich spezielle Degu-Pellets, die exakt auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt sind. Von der Menge her sollte es in etwa ein Esslöffel pro Tier sein.

Als Frischfutter (2 – 3 mal pro Woche) bieten sich Möhren, Gurken, Löwenzahn, Tomate, Wiesenkräuter, Wegerich, Sauerampfer, Chicorée und Endivien an. Achtung: Wegen der Gefahr von Blähungen jedoch kein kohlartiges Gemüse und keinen Klee verfüttern.

Degus haben eine hohe Neigung zu Diabetes, deshalb sind Obst und zuckerreiche Leckerlies tabu.

Wichtig für eine ausgewogene Ernährung und das Nagebedürfnis von Degus sind geeignete, frische und unbelastete Nagehölzer, z.B. belaubte Zweige von Linde, Ahorn, Eiche oder Obstbäumen.

Am besten füttert man zweimal am Tag, eine Ration am Morgen und eine in den frühen Abendstunden. Natürlich brauchen Degus auch Wasser. Geeignet sind stabile Tonnäpfe, die den Tieren ein freies und zügiges Trinken ermöglichen.

Der richtige Umgang mit uns

Degus dürfen NIEMALS am Schwanz hochgehoben oder festgehalten werden, da die Haut schon bei geringstem Zug abreißt.

Am besten schiebt Ihr die Handfläche unter den Bauch des Tieres, wobei der Daumen auf dem Rücken des Degus liegt. Mit der anderen Hand kann der Degu von unten geschützt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, ihn auf die Hand klettern zu lassen und mit der zweiten Hand eine Art Dach über den Rücken des Degus bildet.

Lasst Euch am Anfang besser von Euren Eltern helfen. Ihr müsst lernen, mit den Euch anvertrauten Tieren rücksichtsvoll umzugehen und deren Bedürfnisse zu respektieren. Degus lieben einen ruhigen Umgang und sind keine Kuscheltiere. Sie mögen es gar nicht von Euch ständig herumgetragen und geknuddelt zu werden. Wenn Ihr aber Spaß am Beobachten habt, dann sind diese Tiere genau das richtige für Euch.

Auch wir werden mal krank

Bei diesen Anzeichen bitte mit dem Gang zum Tierarzt nicht zögern!

Schnupfen und tränende Augen bekommen nicht nur Menschen. Also ab zum Tierarzt. Wenn Degus nicht genügend Nagematerial bekommen, wachsen die Zähne zu lang oder werden schief. Auch hier muss der Tierarzt helfen.

Auch bei falscher Ernährung werden wir krank. Gebt uns kein Obst und keine Leckerlies mit Zucker. Wir bekommen Diabetes (die sogenannte Zuckerkrankheit) und dann geht es uns gar nicht mehr gut. Manchmal werden wir dadurch auch blind.

„Neugierig geworden?
Im folgendem Video könnt Ihr Euch noch weitere Tipps zur Haltung, Ernährung und Unterbringung von Degus holen.“

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