Die Farbratte

„Alle Farbratten, die heute als Heimtiere gehalten werden, stammen von der Wanderratte ab. Sie gelangten vermutlich im 18. Jahrhundert von Ostasien nach Europa.
Ratten sind fast rund um die Uhr aktiv. Sie sind anhängliche, intelligente, sehr verspielte und neugierige Tiere, die schnell mit ihren Menschen vertraut werden und fast hundeähnliche Treue und Lernlust zeigen.

Leider belegen sie im Bereich der Tierversuche direkt hinter den Mäusen den zweiten Platz. 2017 wurden über 250.000 Tiere im Labor gehalten.“

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Niemals allein

Ratten leben stets in Familienverbänden (gerne auch Sippe genannt) mit einer festen Rangordnung. Sie sind für die Einzelhaltung grundsätzlich ungeeignet und sollten mindestens zu zweit gehalten werden. Hierbei ist es egal ob es um zwei Weibchen oder zwei verträgliche unkastrierte oder kastrierte Böckchen handelt. Kastrierte oder gleichgeschlechtliche Ratten können problemlos auch im Rudel von 4 – 6 Tieren gehalten werden. Optimal wäre dann eine Altersstaffelung.

Ratten, die einzeln gehalten werden, neigen zu Verhaltensauffälligkeiten wie Bissigkeit oder stereotypen Verhaltensweisen wie Stangenlecken, Stangenbeißen, etc.. Der Mensch kann einer einzeln gehaltenen Ratte den Artgenossen nicht ersetzen. Ratten werden 2 bis 3 Jahre alt.

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So wollen wir leben

Die Abmessung eines Rattengeheges für 2 Tiere sollte mindestens 100 x 50 x 100 cm (L x B x H) betragen. Das Gehege sollte lieber hoch als breit sein und verschiedene Etagen haben. Meerschweinchen-, Kaninchen- und Hamstergehege eignen sich hierfür nicht. Die Vergitterung muss zum Klettern querverdrahtet sein und sollte aus galvanisch verzinktem oder matt verchromtem Material bestehen. Wie bei allen Tieren darf das Gehege nicht in der prallen Sonne oder in der Nähe von Heizkörpern stehen und auch etwas erhöht, damit die Ratten uns beim Annähern nicht für einen Beutegreifer halten.

Ratten sind sehr neugierige und bewegungsaktive Tiere, die sich nur in einem abwechslungsreich gestalteten Gehege wohlfühlen. Eine dreidimensionale Raumaufteilung mit Klettertauen, Leitern, Schlupfröhren, leeren Schachteln, Hängematten und verschiedenen Schlafhäuschen kommt dem Bewegungs- und Erkundungsverhalten der Tiere entgegen. Die Abstände zwischen den Etagen sollten so hoch sein, dass sich eine Ratte aufrichten kann.

Laufräder sind für Ratten nicht geeignet: Hier kann es zu Verletzungen und Brüchen von Schwanz und Wirbelsäule kommen.

Der Gehegeboden sollte zum Aufsaugen des Urins und zum Graben mit einer 5 – 10 cm dicken Einstreu aus staubfreien Hobelspänen, Stroh- oder Holzpellets versehen sein. Natürlich ist die tägliche Reinigung Pflicht!

So versorgt Ihr uns richtig

Ratten sind Feinschmecker…
Obwohl Ratten von Natur aus Allesfresser sind, entwickeln sie sich schnell zu wahren Feinschmeckern. Ratten ernähren sich überwiegend vegetarisch. Körnerfutter aus Hafer, Weizen, Mais und anderen essbaren Samen stellt daher die Grundnahrung für Ratten dar. Spezielle Rattenfuttermischungen sind im Handel erhältlich. Meerschweinchen- und Hamsterfutter eignen sich nicht!

Ratten fressen immer nur geringe Mengen über den Tag verteilt. Eine Grundversorgung mit Körnerfutter sollte daher gewährleistet sein. Ergänzend zu den Körnern wird frisches Obst und Gemüse gefüttert. Wie bei anderen Tieren auch, sollte natürlich kein Kohl oder ähnliche Gewächse verfüttert werden.

Da Ratten tierisches Eiweiß benötigen, sollte gelegentlich Hartkäse, Quark und Joghurt angeboten werden. Aber Achtung: Bitte füttert Eure Ratten nicht zu fett. Das ist nicht gesund und führt zu vielen gesundheitlichen Problemen. Meistens können sich die Tiere dann nicht mehr richtig sauber halten und können nicht mehr richtig klettern weil sie zu schwer sind.

Frisches Wasser muss täglich zur Verfügung stehen. Hierfür nimmt man stabile Tonnäpfe, die den Tieren ein freies und zügiges Trinken ermöglichen. Keine Trinkflaschen!

So werden wir schnell Freunde

Regelmäßiger Kontakt, Herausnehmen aus dem Gehege, Ansprechen und Streicheln ist unersetzlich. Hierbei sollten die Ratten behutsam und ohne Hektik angefasst werden. Am besten bildet Ihr mit der Hand eine Höhle und lasst das Tier hineinklettern. Keinesfalls dürfen Ratten am Schwanz angehoben werden, weil dies sehr schmerzhaft für sie ist!

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Lasst Euch am Anfang besser von Euren Eltern helfen. Ihr müsst lernen, mit den Euch anvertrauten Tieren rücksichtsvoll umzugehen und deren Bedürfnisse zu respektieren. Ratten lieben einen ruhigen Umgang und wenn Ihr Euch Zeit nehmt, dann werden sie gerne zu Euch kommen und auf Euch herumklettern und gerne gestreichelt werden.

Auch eine Ratte wird mal Krank

Wenn Euch auffällt, dass es Eurem Freund nicht gut geht, dann müsst Ihr zum Tierarzt. Leider haben Ratten eine hohe Anfälligkeit für Tumorbildung. Auf Parasiten wie Milben solltet Ihr achten und wenn sich Eure Ratte erkältet hat, müsst Ihr natürlich auch zum Arzt.

„Im nachfolgenden Video wird Euch noch einiges über die Farbratten erzählt. Klickt mal rein. Ihr könnt Euch auch nochmal unseren Flyer ansehen.“

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